Freelancer und der AI Act: Welche Vorgaben gelten für Selbstständige?

Der EU AI Act bringt klare und verbindliche Regeln für den Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) in der Europäischen Union. Diese Vorgaben gelten jedoch nicht nur für große Unternehmen oder Konzerne, sondern betreffen auch Freelancer und Selbstständige, die KI-Systeme in ihrer täglichen Arbeit nutzen oder in Projekten für Kunden einsetzen.

In diesem Beitrag beleuchten wir, welche Anforderungen der EU AI Act für Freelancer mit sich bringt und wie sie diese umsetzen können, um sowohl rechtssicher als auch professionell zu arbeiten.

Warum der EU AI Act auch für Freelancer relevant ist

Freelancer arbeiten oft als Dienstleister für Unternehmen oder direkt für Endkunden. Sobald sie KI-Systeme wie ChatGPT, MidJourney oder Microsoft Copilot nutzen, gelten für sie die gleichen Anforderungen wie für Unternehmen. Dazu gehört unter anderem:

  • Der Schutz personenbezogener Daten: Freelancer müssen sicherstellen, dass KI-Systeme DSGVO-konform eingesetzt werden.
  • Transparenz und Kennzeichnungspflichten: Wenn Inhalte (z. B. Texte, Designs, Analysen) von einer KI erstellt wurden, muss dies klar gekennzeichnet sein.
  • Dokumentation und Nachvollziehbarkeit: Wie und wofür KI eingesetzt wurde, muss dokumentiert werden – besonders in Projekten für Kunden.

Welche Vorgaben gelten konkret für Selbstständige?

1. Risikoeinschätzung und Einstufung der KI-Systeme

Freelancer müssen einschätzen, ob die KI-Systeme, die sie nutzen, potenzielle Risiken bergen. Dies betrifft vor allem:

  • Diskriminierung (z. B. durch fehlerhafte oder voreingenommene Trainingsdaten).
  • Datenschutz (z. B. wenn sensible Kundendaten in Prompts eingebunden werden).

Tipp: Erstellen Sie eine einfache Liste der Risiken, die bei der Nutzung der KI auftreten könnten, und dokumentieren Sie, wie diese minimiert werden können.

2. Transparenz und Nachvollziehbarkeit

Wenn Freelancer KI-generierte Inhalte an Kunden liefern, müssen diese klar als solche gekennzeichnet sein.

  • Beispiel: „Dieser Text wurde mit Unterstützung von ChatGPT erstellt.“

Transparenz stärkt nicht nur das Vertrauen Ihrer Kunden, sondern stellt auch sicher, dass Sie den Anforderungen des EU AI Acts gerecht werden.

3. Datenschutz und Datensicherheit

Die Einhaltung der Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) ist auch für Freelancer verpflichtend. Das bedeutet:

  • Keine Eingabe sensibler oder personenbezogener Daten in KI-Systeme.
  • Sicherstellen, dass die verwendeten KI-Tools datenschutzkonform sind.

Tipp: Prüfen Sie, welche Daten Sie in die KI eingeben, und verwenden Sie nach Möglichkeit anonymisierte Informationen.

4. Dokumentationspflicht

Freelancer müssen festhalten, wie sie KI-Systeme in Projekten einsetzen, z. B.:

  • Welche Tools wurden verwendet?
  • Für welche Aufgaben wurde die KI eingesetzt?
  • Welche Schritte wurden unternommen, um Risiken zu minimieren?

Diese Dokumentation ist besonders wichtig, wenn Sie für größere Kunden arbeiten, die selbst der Nachweispflicht unterliegen.

5. Schulungspflicht

Auch Freelancer sind verpflichtet, sich über die rechtlichen und praktischen Anforderungen des EU AI Acts zu informieren. Schulungen oder E-Learning-Kurse können dabei helfen, diese Anforderungen sicher zu erfüllen.

Praktische Beispiele für Freelancer

1. Texter und Content Creator

Wenn ein Freelancer ChatGPT nutzt, um Blogbeiträge oder Social-Media-Inhalte zu erstellen, muss er:

  • Die Inhalte als KI-generiert kennzeichnen.
  • Sicherstellen, dass die Texte frei von diskriminierenden oder fehlerhaften Inhalten sind.

2. Designer und Kreative

Ein Freelancer, der KI-Tools wie MidJourney zur Erstellung von Grafiken nutzt, muss:

  • Prüfen, ob die KI-Software urheberrechtlich geschützte Inhalte verwendet.
  • Den Kunden darauf hinweisen, dass die Grafiken mit KI erstellt wurden.

3. IT-Experten und Berater

Wenn ein Freelancer KI einsetzt, um Datenanalysen für einen Kunden durchzuführen, muss er:

  • Sicherstellen, dass keine sensiblen oder personenbezogenen Daten ohne Erlaubnis verarbeitet werden.
  • Dokumentieren, welche Tools verwendet wurden und welche Ergebnisse erzielt wurden.

Warum es für Freelancer wichtig ist, jetzt zu handeln

Der EU AI Act wird in den kommenden Jahren vollständig wirksam. Freelancer, die frühzeitig auf die Anforderungen reagieren, sind nicht nur rechtlich abgesichert, sondern können sich auch als kompetente und verantwortungsbewusste Dienstleister positionieren.

Mit einer klaren Strategie, Schulungen und der richtigen Dokumentation können Selbstständige den EU AI Act nicht nur erfüllen, sondern auch als Wettbewerbsvorteil nutzen. Kunden schätzen Freelancer, die professionell arbeiten und Risiken aktiv minimieren.

Rechtssicherheit und Professionalität für Freelancer

Der EU AI Act bietet klare Regeln für den Einsatz von KI, die auch für Freelancer gelten. Mit Transparenz, Dokumentation und einem bewussten Umgang mit Risiken können Selbstständige die Anforderungen meistern – und sich gleichzeitig als Experten in ihrem Bereich positionieren.

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